Gibt es das? Musik, die traditionell, erdverbunden, archaisch klingt und gleichzeitig modern, ja avantgardistisch ist?
Das Janusz Prusinowski Trio, natürlich ein Quintett, tritt mit seinem neuen Album den Beweis an: wilde, für unsere medial weichgespülten Ohren unerhörte Klänge, schrill, polyrhytmisch, sich wie ein Kreisel drehende Melodien, die mit dem Teufel im Bund zu sein scheinen.
Wer hätte gedacht, dass mitten in Europa Musik gemacht wird, die ihre Verwandschaft mit uralten Trancemusikformen aus Afrika und Asien nicht verleugnen kann? Was da zu hören ist, ist aufwühlend, verrückt, ist Tanzmusik, aber auch kontemplativ, in sich ruhend, würdevoll.
Das Janusz Prusinowski Trio macht viel mehr als polnische Volksmusik, ihnen gelingt das kleine Wunder, eine kompromisslos im traditionellen Stil gespielte Musik gleichzeitig offen und modern klingen zu lassen. So kann regionale Musik nach aussen strahlen, ja international und universell sein. Wie passend und aussagekräftig ist der Titel dieses Albums: „Knee-deep in Heaven“!